Dealerin kämpft für bessere Arbeitsbedingungen in den Casinos von Macau

Cloee Chao Dealerin aus Macao

Die Chinesin Cloee Chao arbeitet im Wynn Macau. In dem Casino herrscht wie in fast allen Häusern in Macau kein Rauchverbot. An vielen Tagen war der Zigaretten- und Zigarren-Qualm so stark, dass Chao mehrere Hustenanfälle bekam und begann, sich um ihre Gesundheit Sorgen zu machen. Chao gründete daraufhin 2012 eine Gewerkschaft. Das erste Ziel war: bessere Luft für die Angestellten. Aus dem Kampf gegen Rauch wurde ein Kampf für bessere Gehälter und bessere Arbeitsbedingungen. Schon sieben Mal im Jahr 2014 gingen Angestellte der Casinos in Macau unter der Führung von Chao auf die Straße und protestierten gegen ihre Arbeitgeber. Anfang September nahmen laut der Polizei 1.400 Mitarbeiter an der bisher größten Demo teil. Laut Chao waren es sogar 7.000.

Mit den Protesten der Casino-Mitarbeiter geraten auch die Gewinne des neuen Glücksspielmekkas Macau in Gefahr. In der ehemaligen portugiesischen Kolonie wird sieben Mal so viel Umsatz gemacht wie in Las Vegas. Im vergangenen Jahr lag dieser in Macau bei 45,2 Milliarden Dollar. Hinter den Casinos stecken Mogule wie Sheldon Adelson, Steve Wynn oder Lui Che-Woo. Chao wurde in Macau geboren und ging direkt nach der High School mit 17 Jahren ins Casino zum Arbeiten. Im Wynn Macau beaufsichtigt sie zwei Dealer im einem VIP Raum. Ihren Kampf führe sie vor allem für ihre zwei Töchter, 9 und 13 Jahre alt. Es ist gut möglich, dass ihre Töchter auch eines Tages in einem Casino in Macau arbeiten und dann sollen sie bessere Arbeitsbedingungen haben als ihre Mutter. Während das Glücksspiel in Macau in den letzten Jahren regelrecht explodiert ist, sind die Gehälter nur sehr langsam angestiegen. Nun fühlen sich die Mitarbeiter als Opfer des Booms. Die Casinos wollen ihre Mitarbeiter besänftigen und haben schon erste Bonus-Zahlungen oder Gehaltserhöhungen angekündigt. Doch noch geben sich die Angestellten längst nicht zufrieden. Sie wollen strengere Regeln, die es ausländischen Arbeitern verbieten, ihnen ihre Jobs wegzunehmen. Auch das Rauchverbot konnte noch nicht durchgesetzt werden. Zumindest in den VIP Räumen, die für High Roller ab 5 Mio HongKong Dollar ($645k) reserviert sind. Ab Oktober gilt immerhin ein Rauchverbot für die „normalen“ Gaming Floors. Doch viele VIP-Stammkunden sind Kettenraucher und halten sich mit dem Nikotin über längere Gambling Sessions wach. Dank der geplanten Expansion von Casinos sehen sich die Angestellten in einer guten Position. Die Arbeitslosenquote in Macau liegt aktuell bei 1,7 Prozent. Der Kampf von Chao geht noch weiter!

Quelle: Bloomberg.com – Foto: Brent Lewin/Bloomberg