Betrüger vor Gericht

Manipulation von Spielautomaten

In Chemnitz müssen sich der Betreiber der Spielothek “Number One” und sein Techniker nun vor dem Gericht verantworten. Uwe S. und Kay R. werden angeklagt, Spielautomaten zulasten der Nutzer manipuliert zu haben. Der Schaden beläuft sich auf mehrere Millionen Euro. Insgesamt sollen 73 Geräte von dem Betrug betroffen sein.

Der Vorwurf

Die Angeklagten sollen die Spielautomaten so verändert haben, dass die Verlustrate pro Stunde höher war, als von Gesetzeswegen her erlaubt ist. Grundlage dafür ist Paragraph 13 der Spielverordnung, der vorschreibt, dass der stündliche Verlust bei maximal 80 Euro liegen darf. Ist dies nicht der Fall untersagt die Physikalisch-Technische Bundesanstalt den Betrieb der Automaten. Die zwei beschuldigten 47 – und 44 – jährigen Männer haben laut Aussagen von ehemaligen Angestellten sehr eng zusammengearbeitet. Neben dem Chef Uwe S. soll auch sein Techniker Kay R. ein Direktionsrecht gegenüber den Mitarbeitern gehabt haben und konnte dementsprechend als Weisungsbefugter Pflichten auferlegen.

Angestellte deckten Geschäftsleitung

Die 44 – jährige einstige Sekretärin der “Number One” Spielothek Silvana M. bestätigte in ihrer Zeugenaussage vor dem Gerichtsauftakt, dass auch andere Angestellte des Casinos über die illegalen Vorgänge Bescheid gewusst haben, jedoch aus Angst geschwiegen haben. Sie bemerkte auch, dass es bei Kontrollen durch Aufsichtsbehörden telefonische Vorwarnungen untereinander gegeben habe und so andere Spielhallen vorgewarnt werden konnten. Silvana M. leugnete jedoch während des Gerichtsprozesses am 15. März ihre, bei der Polizei, anfänglich getroffenen Aussagen. Der Number One GmbH werden neben den Anschuldigungen weiterhin Steuerhinterziehungen über 1,8 Millionen Euro vorgeworfen. Zurzeit hat die Ehefrau von Uwe S. die Führung des Betriebes übernommen. Die Angeklagten machten vor dem Gericht vorerst keine Aussage.

Quelle: mopo24.de