Hat Cashpoint gegen das Automatenverbot verstoßen?

Seit Anfang diesen Jahres gilt in Wien das Automatenverbot. Alle Glücksspiel-Automaten außerhalb von Casinos sind illegal. Nun tauchte im Onlinemagazin „Dossier“ der Vorwurf auf, dass Online-Glücksspiel-Anbieter Cashpoint gegen dieses Verbot verstoßen habe. In den Filialen des Anbieters sollen Computer zur Verfügung gestellt worden sein, auf denen die Kunden dann auf der Cashpoint-Webseite Glücksspiele wie Roulette oder Blackjack zocken konnten. Die Einsätze und Gewinne sollen im Lokal ein- bzw. ausbezahlt worden sein. Cashpoint weist die Vorwürfe zurück.

Der deutsche Spielautomatenkonzern Gauselmann ist ein Anteilseigner der Sportwettenmarke Cashpoint. Laut dem Bericht im „Dossier“ benötigten die Kunden eine „Membercard“, um die Computer in den Sportwetten-Lokalen nutzen zu dürfen. Cashpoint-Rechtsanwalt Martin Paar wies die Vorwürfe jedoch via E-Mail zurück: „Weder die Cashpoint Agentur & IT- Service GmbH noch die Cashpoint Entertainment AG veranstalten oder betreiben irgendwelche Glücksspiele in Wien oder sonst irgendwo in Österreich.“ Es handle sich bei den PCs „um nichts anderes als bloße Internetzugänge“ wie „in jedem anderen Internet-Café“. Die Finanzpolizei sieht den Fall anders. Cashpoint stelle das Glücksspielangebot „unternehmerisch“ bereit.

In einer gesonderten Stellungnahme wies Cashpoint noch einmal alle Vorwürfe aufs Schärfste zurück: Die Angebote seien ausnahmslos rechtskonform. Zudem sei der operative Betrieb der Wettshops allein Sache der Franchisenehmer, zu denen grundsätzlich keinerlei gesellschaftsrechtliche Verbindungen bestehen. In Österreich gibt es insgesamt 55 Cashpoint-Sportwettenlokale. Sportwetten sind in Österreich, im Gegensatz zu den meisten anderen EU-Ländern, nicht als Glücksspiel deklariert.

Quelle: Wirtschaftsblatt.at