Hat Paul Gauselmann eine Manipulation von Novomatic in Auftrag gegeben?

Hat Spielhallen-König Paul Gauselmann einen Zocker und Betrüger damit beauftragt, Novo Line-Geldspielgeräte zu manipulieren? Diese Beschuldigung gehen aus einem Bericht des Nachrichtenmagazines SPIEGEL vom Wochenende hervor. Im Mittelpunkt steht der Spieler Ali T. Dieser wurde im Januar bei einer bundesweiten Razzia wegen banden- und gewerbsmäßigem Computerbetrug festgenommen und sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Er gilt als „eine der schillernden Figuren der deutschen Glücksspielbranche“.

Ali T. stammt aus der Türkei und hatte im Ruhrgebiet selbst Spielhallen betrieben. Er soll dann mit führenden Managern der Branche Geschäfte gemacht haben und mindestens 10 Mio. Euro durch Beraterverträge sowie Software-Entwicklungen kassiert haben. Durch Ali T. seien in der Spielhallenkette Casino Royal hunderte Automaten so manipuliert worden, dass sie weniger Gewinne ausspuckten. Das nicht ausgezahlte Geld konnte dann allerdings durch Ali T. und seine Komplizen aus den Automaten geholt werden. Der Spielhallenkette Casino Royal drohen deswegen aktuell Forderungen des Landes Nordrhein-Westfalen in zweistelliger Millionenhöhe. Es wird nun befürchtet, dass „alle großen Spielautomatenunternehmen“ ihre Zulassung verlieren, sollte Ali T. auspacken. Spielhallen-König Paul Gauselmann soll seit den 80er Jahren mit Ali T. zusammengearbeitet haben. Laut Gauselmann ging es um das Verhindern von Manipulationen an seinen Automaten.

Doch in einem Gesprächs-Mitschnitt aus dem Jahr 2007 bittet Gauselmann Ali T. für die Summe von 750.000 Euro, die Geräte des österreichischen Glücksspiel-Konzerns Novomatic zu manipulieren. Dadurch solle Novomatic vom Markt verdrängt werden. Laut Gauselmann sei der Mitschnitt lückenhaft und manipuliert. Ali T. soll am Ende für den Auftrag mehr Geld von Gauselmann gefordert haben. Beinahe landete der Fall vor Gericht, doch 2010 konnten sich die beiden außergerichtlich einigen. Ab diesem Zeitpunkt soll Ali T. schon die Fronten gewechselt haben und sein „Können“ in die Dienste von Novomatic gelegt haben.

Quelle: SPIEGEL