Verbot des kleinen Glücksspiels in Österreich wird ignoriert

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Die Finanzpolizei in Österreich, die der effektiven Betrugsbekämpfung dient, hat seit einiger Zeit ziemlich viel zu tun. Obwohl das Glücksspiel in den westlichen Teilen Österreichs sowie seit einem Jahr in Wien untersagt ist und es auch in anderen Bundesländern strikte Beschränkungen hinsichtlich der Anzahl der Glücksspielautomaten gibt, kommt es immer wieder zu Einsätzen und Beschlagnahmungen illegaler Geräte. Allein im Jahr 2015 wurden bei 988 Fahndungsaktionen über 2000 Automaten eingezogen.

Situation in Wien

Laut dem Chef der Finanzpolizei, Wilfried Lehner, sei die Lage in Wien gut unter Kontrolle, da es dort von verschiedenen Seiten immer wieder gute Hinweise gab.
Oft geraten auch Anbieter von Sportwetten in den Verdacht, illegales Glücksspiel in ihren Hinterzimmern anzubieten. Dies sei bisher noch ein schwierig zu kontrollierender Bereich.

Nun soll das neue Wiener Wettgesetz, welches bereits als Entwurf in Brüssel vorliegt, Abhilfe schaffen und durch neue Restriktionen verhindern, dass Spielsüchtige ihre Sucht in den Bereich der Sportwetten verlagern. Durch die gute Kooperation von Finanzpolizei, dem Magistrat in Wien und der Landespolizeidirektion konnten bereits gute Erfolge erzielt werden. Die Konsequenz für die Anbieter illegaler Glücksspiele und für illegale Wettlokale ist deren Schließung.

Oberösterreich bleibt “Hochburg”

In Oberösterreich wurden bei Weitem die meisten Glücksspielautomaten beschlagnahmt. Informationen zufolge fanden die Aufsichtsbehörden im Oktober/November 2011 immerhin 891 illegale Automaten und Ende November diesen Jahres noch 330 Geräte. Die Zahlen liegen damit noch immer weit über den 1.176 Geräten für die 2012 Genehmigungen ausgestellt wurden.

Auch in der Steiermark wird es ab dem kommenden Jahr einige gesetzliche Neuerungen geben. Geplant ist eine Beschränkung von 2.601 auf 1.017 Spielautomaten.

Gesetze werden nicht beachtet

Die Situation im Westen Österreichs ist ebenfalls prekär. Glücksspielautomaten sind dort gänzlich verboten. Trotzdem wurden insgesamt nahezu 600 Automaten aus Vorarlberg,Tirol und Salzburg entdeckt und konfisziert.
Verglichen mit den beiden vorherigen Jahren wurden dieses Jahr in Österreich nahezu doppelt so viele Glücksspielgeräte unter Beschlag genommen.

Positives Feedback gab es aus Niederösterreich und dem Burgenland, wo man trotz regelmäßiger Kontrollen bereits eine starke Eindämmung erzielen konnte.

Ausblick für 2016

Die 510 beschäftigten Mitarbeiter der Finanzpolizei sind somit ziemlich eingespannt und werden, aufgrund der neuen Registrierkassenpflicht, auch im Jahr 2016 viele Aufgaben zu bewältigen haben.

Quelle: format.at